Fall Rekabi: Sicherheit der Athletin gewährleisten und Konsequenzen folgen lassen
Athleten Deutschland fordert das IOC und den Weltsport auf, sich für die Freiheit und Sicherheit von Elnaz Rekabi einzusetzen und Sanktionen gegen das iranische Regime zu verhängen. Menschenrechtsverletzungen von Athletinnen und Athleten müssen unabhängig aufgearbeitet werden. Eine ehrliche Auseinandersetzung zu roten Linien und damit auch zu Sanktionskriterien im internationalen Sportsystem ist überfällig.
Berlin, 19.10.2022. Athleten Deutschland ist zutiefst um die Sicherheit und Freiheit der Kletterin Elnaz Rekabi besorgt. Seit Langem tritt der Iran die Menschenrechte von Athletinnen und Athleten mit Füßen. Elnaz Rekabis Fall schreibt die erschreckende Geschichte von vielfältigen Menschenrechtsverletzungen im iranischen Sport fort. Diese reichen von der Diskriminierung von Frauen bis hin zu Repressalien gegen und Tötung von Athlet*innen. Das IOC und internationale Verbände haben solche Menschenrechtsverletzungen jahrelang geduldet. Ihre Tatenlosigkeit war und ist nicht hinnehmbar.
Johannes Herber, Geschäftsführer bei Athleten Deutschland, fordert: „Der Weltverband und das IOC müssen nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um Rekabis Schutz und Freiheit zu gewährleisten. Spätestens die grausame Hinrichtung des Ringers Navid Afkari vor zwei Jahren verdeutlichte, dass das iranische Regime auch an Athletinnen und Athleten Exempel statuiert. Seitdem fordern wir einen Ausschluss Irans vom Weltsport.“
Sanktionen sollten sich gegen die politische Führung und die nationalen Verbände richten. Athletinnen und Athleten sollen nach Möglichkeit weiterhin unter neutraler Flagge starten dürfen. Das bedeutet auch, dass die FIFA konsequent handeln und einen Ausschluss Irans von der WM prüfen muss.
Grundsätzlich muss das IOC eingreifen, wenn die Menschenrechte von Athletinnen und Athleten im Zusammenhang mit ihrer sportlichen Betätigung verletzt werden. In seiner kürzlich veröffentlichten Menschenrechtsstrategie hat das IOC endlich seine menschenrechtliche Gesamtverantwortung als Dachorganisation der Olympischen Bewegung anerkannt. Diesen Worten müssen jetzt auch Taten und Konsequenzen folgen.
Maximilian Klein, zuständig für Sportpolitik und Strategie, macht deutlich: „Die Achtung der Menschenrechte ist grundlegender Bestandteil der Integrität des Sports und der Werte, die die Olympische Bewegung für sich reklamiert. Es sind nicht zuletzt staatliche Akteure, die Menschenrechte im Sport missachten und dessen Wertekanon beschädigen. Russland, China, Katar, Belarus und Iran sind nur jüngere Beispiele. Der Sport muss jetzt eine ehrliche Auseinandersetzung zu roten Linien und damit auch zu Sanktionskriterien im internationalen Sportsystem führen. Staaten und Sponsoren sind gefragt, eine solche Debatte einzufordern.“