Rollstuhlbasketball steht vor Ausschluss von den Paralympics
Berlin, 3. Februar 2020. Athleten Deutschland ist höchst alarmiert angesichts des möglichen Ausschlusses des Rollstuhlbasketballsports von den paralympischen Spielen 2020. Das International Paralympic Council (IPC) hatte am vergangenen Freitag eine entsprechende Warnung veröffentlicht, sollte der Rollstuhlbasketballverband (International Wheelchair Basketball Federation/IWBF) seine Regeln nicht an das Klassifizierungssystem des IPC anpassen.
„Die Meldung des IPC hat uns Spielerinnen und Spieler tief getroffen. Wir alle haben unfassbar viel Zeit und Energie in die Qualifikation für „Tokio 2020“ und die laufende Vorbereitung gesteckt. Wir haben berufliche und private Ziele dem Sport untergeordnet. Diese Nachricht jetzt – wenige Monate vor Beginn der Spiele – und dazu durch eine Pressemitteilung zu erhalten ist erschütternd und inakzeptabel.“, sagte Mareike Miller, Kapitänin der deutschen Rollstuhlbasketballnationalmannschaft und Mitglied von Athleten Deutschland.
Das IPC hatte außerdem bekanntgegeben, Rollstuhlbasketball aus dem paralympischen Programm für das Jahr 2024 zu nehmen. Der IWBF hat es bis heute versäumt seinen Klassifizierungskodex, der den Grad der Behinderung der Athlet*innen, die Prozesse und Dokumentation der Klassifizierungen bestimmt, an die 2015 geänderten Vorgaben des IPC anzupassen. Der Ausschluss des IWBF von den Spielen in Tokio ist nur noch durch Befolgung eines Aktionsplans, den das IPC ebenfalls am Freitag vorlegte, abzuwenden.
„Wir werden alles daransetzen, dass den Spielerinnen und Spielern die Teilnahme an den Paralympics nicht verwehrt wird. IWBF und IPC müssen eine entsprechende Regelung finden.“, sagte Johannes Herber, Geschäftsführer von Athleten Deutschland. „Die fehlende Einbindung der Athletinnen und Athleten in die Entscheidungsprozesse des IWBF und die Intransparenz, die das Vorgehen des Verbands kennzeichnet, müssen außerdem dringend adressiert werden.“