Menschenrechte, Pressemitteilung

Stellungnahme zu eklatanten Sicherheitslücken der My2022-App

Berlin, 19. Januar 2022. Seit Langem bestehen Sorgen, dass Athletinnen und Athleten sowie weitere Beteiligte während der Spiele ausspioniert und überwacht werden könnten. Die Enthüllungen zu den eklatanten IT-Sicherheitslücken der My2022-App bestätigen unsere lang gehegten Befürchtungen. China hat seinen Überwachungsapparat perfektioniert, lässt Kritiker verschwinden und begeht eklatante Menschenrechtsverletzungen. Wir sollten nicht naiv sein und für uns undenkbare Szenarien leichtfertig abtun. Stattdessen müssen die Organisatoren und das IOC auf alle erdenklichen Szenarien vorbereitet sein – seien es mögliche Manipulationen von Corona-Tests, Überwachung und Ausspähung oder Repressalien gegen kritische Athletinnen und Athleten. Das IOC sollte aus reiner Vorsicht entsprechende Vorkehrungen treffen und bestmöglich vorbereitet sein, um die Rechte der Athletinnen und Athleten zu wahren und alle Beteiligten zu schützen. Offensichtlich kommen das IOC und die Organisatoren ihrer Fürsorgepflicht jedoch unzureichend nach, wie der jüngste Bericht des Citizen Lab offenbart. Es ist unerklärlich und verantwortungslos, dass das IOC die Teilnehmenden verpflichtet, eine App mit solch schwerwiegenden Sicherheitslücken zu nutzen. Umso wichtiger ist es, dass die Athletinnen und Athleten keine persönlichen Geräte für die Spiele einsetzen.