Haushalt 2025: Wichtiges Bekenntnis zum Spitzensport – Absicherung in Spitzensportreform verankern
Berlin, 18. Juli 2024. Athleten Deutschland begrüßt den Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2025. Durch die Mittelerhöhung für den Sport geht vor den Olympischen Spielen in Paris ein wichtiges Bekenntnis zur Förderung des Spitzensports von der Bundesregierung aus. „Wir freuen uns über dieses Signal der Bundespolitik. Ohne diese Förderung wären Karrieren im Spitzensport vielfach undenkbar. Im Rahmen der Haushaltsaufstellung hoffen wir, dass sich die schwierige Finanzierungssituation für Trainerinnen und Trainer verbessert und die Weiterentwicklung der Olympiastützpunkte als Servicedienstleister für die Athletinnen und Athleten hohe Priorität genießt“, erklärt Maximilian Klein, stellv. Geschäftsführer von Athleten Deutschland.
Ineffizienzen minimieren – Athlet*innen sozial und materiell absichern
Gleichzeitig stehen mit diesem Beschluss alle Verantwortlichen im System zur Spitzensportentwicklung nun umso mehr in der Verantwortung, bestehende Ineffizienzen und Fehlanreize bei der Mittelverwendung im Zuge der laufenden Spitzensportreform zu minimieren. „Wir wünschen uns, dass die soziale und materielle Absicherung von Athletinnen und Athleten, insbesondere jener ohne Sportförderstelle, ebenfalls in den Vordergrund der Bemühungen von Politik und organisiertem Sport rücken. Das Sportfördergesetz bietet das Potenzial, diese Punkte gesetzlich zu optimieren. Dies ist weder in der Vergangenheit noch aktuell in ausreichendem Maß geschehen, obwohl die verschiedenartigen Risiken für Athletinnen und Athleten hinlänglich bekannt sind“, unterstreicht Klein und fordert: „Mit dem Kaderstatus müssen individuelle Absicherungsansprüche im Gesetz gegenüber der Leistungssportagentur verankert werden. Dazu gehören u.a. die monatliche Mindestförderung, umfassender Versicherungsschutz, Altersvorsorge, Schutzfristen beim Kaderausschluss und Regelungen bei Elternschaft.”
Existenzielle Nöte beeinflussen sportliche Leistung
Nach den Spielen in Tokio gaben 2021 mehr als ein Drittel der befragten Athletinnen und Athleten an, sich aufgrund ihrer Einkommenssituation nicht voll auf den Sport konzentrieren zu können. Die unmittelbare und unverzichtbare Athletenförderung des Bundes in Höhe von etwa sieben Millionen Euro hat sich seit Einführung im Jahr 2019 nicht nennenswert erhöht, was mittlerweile inflationsbedingte Kaufkraftverluste von ca. 22 Prozent bedeutet. Während Athletinnen und Athleten mit Sportförderstelle von Tariferhöhungen profitieren konnten, gingen Solo-Selbstständige leer aus. „Für uns steht fest: Auch Athletinnen und Athleten benötigen einen Inflationsausgleich“, bekräftigt Klein.
Faire Arbeitsbedingungen als ein unverhandelbarer Grundstein
Auch mit Blick auf die Attraktivität einer Laufbahn im Sport für künftige Generationen verdeutlicht Klein: „Wenn Staat und Gesellschaft sich entscheiden, talentierte junge Menschen bei ihrem Streben nach Höchstleistung und Erfolg fördernd zu begleiten, dann müssen ein Mindestmaß an sozialer und materieller Absicherung sowie faire Arbeitsbedingungen unverhandelbarer Grundstein einer solchen Förderstrategie sein.“
Mit der Förderung aus Bundeshaushaltsmitteln ermöglicht die Bundesregierung auch maßgeblich den Betrieb und die Mehrwerte von Athleten Deutschland als unabhängige Athletenvertretung auf Bundesebene. „Für die fortgesetzte Förderung bleiben wir allen Beteiligten enorm dankbar. Wir verfolgen weiterhin das Ziel, die Finanzierung des Vereins perspektivisch breiter aufzustellen“, bedankt sich Klein und skizziert die weiteren Pläne der Organisation.