Spitzensportsystem, Pressemitteilung

Koalitionsvertrag: Bessere Bedingungen und Schutz für Athletinnen und Athleten

Berlin, 9. April 2025. Athleten Deutschland begrüßt das Sportkapitel des am Mittwoch vorgestellten Koalitionsvertrags ausdrücklich. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis für den Spitzensport. Die Verhandlerinnen und Verhandler haben die wichtigsten Herausforderungen in den Blick genommen und dabei viele unserer Anregungen berücksichtigt: Das unabhängige Zentrum für Safe Sport wird aufgebaut. Die soziale Absicherung von Athletinnen und Athleten wird verbessert. Dazu gehört auch die explizite Verankerung von Mutterschutz für Athletinnen. Wir danken der neuen Regierung für diese Schwerpunktsetzung und allen Athletinnen und Athleten, die sich in den vergangenen Wochen für diese Themen stark gemacht haben“, sagt der stellv. Geschäftsführer Maximilian Klein.

Für die Leistungsträger*innen weiterhin hervorzuheben sind: 

  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Olympia- und Bundesstützpunkten
  • Ausbau der Sportfördergruppen
  • Bessere Unterstützung im Bereich der dualen Karriere
  • Steuerrechtliche Freistellung von Medaillenprämien
  • Förderung von geschlechtsspezifischem Training und Forschung
  • Stärkung der Sichtbarkeit des Frauensports
  • Digitalisierung des Leistungssports
  • Verbesserung der Situation der Trainerinnen und Trainer

Klein führt weiter aus: „Das klare Bekenntnis zu einem Paradigmenwechsel in der Spitzensportförderung und zu den bereits angestoßenen Reformprozessen ist zentral. Entscheidend wird nun sein, die Maßnahmen der 2023 verabschiedeten Spitzensportreform zügig umzusetzen – insbesondere die Einrichtung einer unabhängigen Leistungssportagentur im Rahmen eines Sportfördergesetzes des Bundes. So kann ein wirksameres, aber auch effizienteres und transparenteres Fördersystem entstehen, das für einen zielgerichteten Mitteleinsatz sorgt und die Förderung gleichzeitig an überprüfbare Integritätsstandards knüpft.“

Fokus auf Nationale Spitzensportstrategie 

In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Reforminitiativen mit großem Potenzial. Sie wurden jedoch oft isoliert gedacht und nicht ausreichend miteinander verknüpft. Deshalb ist eine rahmende Nationale Spitzensportstrategie überfällig. Sie kann die verschiedenen Handlungsstränge bündeln und diese auf geeinte Zielstellungen in einem gemeinsamen Leitbild ausrichten. Die Belange des paralympischen, nicht-olympischen und deaflympischen Sports sollten dabei angemessene und frühzeitige Berücksichtigung finden. Die angestrebte Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele sollte die neue Bundesregierung zusätzlich anspornen, die Reformen konsequent umzusetzen. 

Hintergrund: Diese Forderungen haben wir vor der Bundestagswahl an die demokratischen Parteien gestellt.