Safe Sport | Ein Jahr nach dem Hearing der Aufarbeitungskommission | Zwischenstand
Berlin, 25. November 2021. Vor etwa einem Jahr, im Oktober 2020, hat in Berlin ein Hearing der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs mit dem Themenschwerpunkt Sport stattgefunden. Viele Betroffene teilten dort ihre Geschichten. Wir haben diese als Auftrag verstanden, uns für Strukturreformen auf Systemebene einzusetzen. Nun, ein Jahr später, ist es Zeit für eine Zwischenbilanz.
- Wir haben uns dem Thema verschrieben und haben im vergangenen Jahr alles gegeben, um weitreichende Strukturreformen auf Systemebene anzustrengen.
- Unser Impulspapier zu einem unabhängigen Zentrum für Safe Sport mit Aufgaben in den Bereichen Prävention, Intervention und Aufarbeitung ist mittlerweile viel mehr als nur ein Impuls.
- Das Konzept erfährt von Betroffenen und Athlet*innen, aber auch von Wissenschaft, Fachpraxis (hier, hier und hier), Verbänden (z.B. hier, hier und hier) und von fast allen Parteien Unterstützung. Das zeigt uns: Unsere Ideen sind mehrheitsfähig.
- Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat wie von uns vorgeschlagen innerhalb kürzester Zeit eine Machbarkeitsstudie beauftragt, deren Ergebnisse im Dezember erwartet werden.
- Zahlreiche Fälle interpersonaler Gewalt im Breiten- und Spitzensport standen im letzten Jahr im Fokus der öffentlichen Berichterstattung (z.B. Turnen, Schwimmen, Boxen, Segeln, Tennis, Rudern, Rugby, Para-Schießen und Judo).
- Im Koalitionsvertrag kündigen die Regierungsparteien an, den Kampf gegen physische, psychische und insbesondere sexualisierte Gewalt durch den Aufbau eines unabhängigen Zentrums für Safe Sport zu unterstützen.
- Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden eine gute Grundlage für die Umsetzung dieses Vorhabens bieten.
- Wir haben erkannt, dass es akuten Handlungsbedarf gibt, damit Betroffene rechtliche und psychosoziale Unterstützung erhalten. Deshalb haben wir – neben den Bemühungen zu großen Strukturreformen – Planungen zum Aufbau einer Anlaufstelle aufgenommen. Diese soll Betroffenen im Spitzensport die Unterstützung vermitteln, die ihnen zusteht. Wir sind bereits jetzt in der Lage, Hilfe zu vermitteln und betroffene Personen entsprechend zu unterstützen.
Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber haben – nicht zuletzt wegen der Geschichten zahlreicher Betroffener – in kurzer Zeit wichtige Meilensteine erreicht. Wir bleiben weiter mit all unserer Kraft dran und machen dieses Themenfeld auch im kommenden Jahr zu unserer strategischen Priorität – damit wir das beste System für einen gewaltfreien Sport schaffen können.
Dies ist eine Zusammenfassung. Einen ausführlichen Rückblick finden Sie im untenstehenden PDF.