Unsere Forderungen
Angemessene Absicherung
Sportkarrieren sind kurz und riskant. Die Absicherung von Athlet*innen, gerade jenen ohne Sportförderstellen, ist gering und lückenhaft. Wer für Deutschland an den Start geht, darf keine existenziellen Sorgen haben. Wir fordern deshalb, dass mit dem Kaderstatus ein gesetzlich verankertes Mindestmaß an Absicherung einhergeht. Zur Basisförderung müssen ein Mindesteinkommen, Altersvorsorge sowie Versicherungs- und Mutterschutzregelungen gehören. Mehr erfahren...
Eigenständige Vertretung
Fördersummen, Kadergrößen, Stützpunktsystem: Die geplante Sportagentur wird maßgebliche Entscheidungen für die Laufbahn von Athlet*innen treffen. Damit unsere Rechte und Interessen dabei berücksichtigt werden, benötigen wir Profis, die uns unabhängig vertreten. Wir fordern deshalb, dass Athleten Deutschland ein Mitspracherecht und damit einen Sitz in den Entscheidungsgremien erhält. Mehr erfahren...
Ausreichend Schutz
Jede Medaille verblasst, wenn die Menschen im Spitzensport nicht fair behandelt und ausreichend geschützt werden. Athlet*innen benötigen Schutz vor Gewalt, Machtmissbrauch, Willkür und intransparenten Entscheidungen. Wir fordern deshalb, dass die Achtung der Rechte von Athlet*innen und Trainer*innen als gesetzliches Ziel verankert wird und als Voraussetzung für den Erhalt von Fördermitteln gilt. Mehr erfahren...
Gemeinsame Erklärung der Athletenvertreter*innen
Zusammen für ein starkes Sportfördergesetz: Bisher haben 80 Athletenvertreterinnen und -vertreter aus 47 Verbänden die Gemeinsame Erklärung unterschrieben – das sind ca. 80 Prozent aus jenen Spitzenverbänden mit olympischen Disziplinen. Sie appellieren darin an die Entscheider*innen aus Politik und Sport, die Anliegen der Athlet*innen endlich mit derselben Ernsthaftigkeit zu verfolgen wie die Anliegen der Verbände. Die einmalige Chance des Sportfördergesetzes muss dafür genutzt werden!
Alle Informationen auf einen Blick
Athleten Deutschland ist die unabhängige Vertretung der Bundeskaderathlet*innen. Wir kämpfen wir für ein deutsches Sportsystem, das Athlet*innen weltbeste Bedingungen zur Entfaltung ihrer sportlichen und persönlichen Potenziale bietet und sie als Menschen achtet.
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Das geplante Sportfördergesetz und die damit in Verbindung stehende unabhängige Leistungssportagentur bieten die Chance, zur wesentlichen Verbesserung der bestehenden Bedingungen beizutragen. Aber: Der vorliegende Referentenentwurf weist eine Unwucht zugunsten von Verbandsinteressen auf. Er verpasst es, die Belange der Athlet*innen in ausreichendem und möglichem Maße zu berücksichtigen, obwohl die Risiken, denen sie sich ausgesetzt sehen, hinlänglich bekannt sind.
In unserer Stellungnahme, die wir beim Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) eingereicht haben, führen wir drei zentrale Verbesserungsvorschläge auf. Wir fordern eine angemessene Absicherung, Mitbestimmungsrecht samt Platz für Athleten Deutschland in der Sportagentur sowie Schutz und faire Arbeitsbedingungen für Athlet*innen.
Die „Gemeinsame Erklärung der Athletenvertreter*innen“ ist eine sportartübergreifende Initiative der Athletenvertreter*innen aus den Sportfachverbänden. Darin machen sie sich für unsere gemeinsamen Forderungen stark und richten einen Appell an die Verantwortlichen in Politik und Sport, die Anliegen der Athlet*innen mit der gleichen Energie zu verfolgen wie die berechtigten Anliegen der Verbände. Aktuell haben 80 Sprecher*innen aus 47 Verbänden die Erklärung unterzeichnet.
Die Sportagentur, die mit ihren Gremien künftig für die Steuerung des Spitzensports in Deutschland verantwortlich sein soll, wird Entscheidungen treffen, die tief in den Alltag der Athlet*innen hinein reichen. Dazu zählen Entscheidungen zur Verbändeförderung, zum Stützpunktsystem, zur Individualförderung für Athlet*innen sowie über Kadergrößen und -kriterien. Mit den Verbänden teilen wir die Hoffnung, dass das Gesetz Entbürokratisierung sowie Flexibilisierung auf allen Ebenen des Fördersystems bewirken wird. Die Auswirkungen dieser Lockerungen sollten auch den Athlet*innen zu Gute kommen.
Seit 2023 läuft eine erneute Spitzensportreform in Deutschland, deren Ziel es ist, Deutschland im internationalen Vergleich künftig wieder erfolgreicher zu machen. Im Kern dieser Reform steht das Sportfördergesetz. Der initiale Referentenentwurf des Bundesministerium des Innern und für Heimat wurde im März 2024 erstmals öffentlich und nach heftiger Kritik des organisierten Sports noch während der Befassung der Ministerien angepasst. Im August fand das Länder- und Verbändeverfahren statt, indem wir uns mit einer umfassenden Stellungnahme beteiligten. Bedauerlicherweise wurden unsere Vorschläge nicht aufgegriffen, weshalb wir unsere Forderungen jetzt öffentlich machen. Wir erwarten, dass das Gesetz Anfang November im Kabinett beschlossen wird und wenige Wochen ins parlamentarische Verfahren überführt wird.