Das Legal Council -
Rechtlicher Schutz für unsere Mitglieder
Unser Legal Council bietet unseren Mitgliedern eine Erstberatung zu sportrechtlichen Fragen. Hier kannst du dein Anliegen an unsere Fachleute richten.
Deine Rechte
Athlet*innen unterliegen vielen Regeln, an deren Entstehung sie nicht mitwirken konnten. Einige dieser Regeln stehen im Konflikt mit grundlegenden Rechten, wie z.B. Datenschutz, Privatsphäre, Meinungsfreiheit und Arbeitsrechte. Wegen der ihnen zugestandenen Autonomie können Sportverbände wie Monopole agieren. Sie veranstalten Wettkämpfe und bestimmen allein über die Teilnahmebedingungen. Athleten Deutschland will das ändern. Wir kämpfen für einen Sport, in dem Athlet*innen und Verbände sich als gleichberechtigte Partner begegnen, gemeinsam Regeln festlegen und Rahmenbedingungen aushandeln.
Bereits jetzt entwickeln wir Positionen mit dem Ziel, die Rechte unserer Mitglieder bestmöglich zu schützen.
Eine Auswahl unserer Positionen
Psychische, physische und sexualisierte Gewalt sowie Missbrauch stellen im Leistungs- und Breitensport ein weit verbreitetes Problem dar. Der Austausch mit betroffenen Athlet*innen und Expert*innen sowie wissenschaftliche Befunde haben uns folgende Punkte verdeutlicht:
- Betroffene von Gewalt und Missbrauch brauchen vom Sport unabhängige Anlaufstellen, denen sie vertrauen können; Menschen, die sie und anderweitig Beteiligte kompetent und frei von Interessenskonflikten betreuen.
- Betroffene und Hinweisgeber*innen müssen sicher sein können, dass jeder Meldung konsequent nachgegangen wird und Verstöße entsprechend geahndet werden.
- Die vom organisierten Sport selbst geforderten Präventionsmaßnahmen können nur wirken, wenn sie von einem unabhängigen Monitoring- und Auditsystem begleitet werden.
- Selbstauskünfte und Eigenerklärungen sind wichtig, reichen aber nicht aus.
- Fälle aus der Vergangenheit müssen unabhängig aufgearbeitet und das Leid der Betroffenen anerkannt werden.
Einige dieser Aufgaben, zum Beispiel in den Bereichen des Präventionsmonitorings, der Intervention und der Aufarbeitung, müssen zwingend unabhängig erledigt oder begleitet werden. Daraus haben wir geschlossen: Der organisierte Sport kann und sollte den Kampf gegen Gewalt und Missbrauch nicht allein führen. Wir plädieren deshalb für die Schaffung eines Unabhängigen Zentrums für Safe Sport.
Das Zentrum kann einen Beitrag zur Überwindung struktureller und kultureller Defizite im Kampf gegen Gewalt und Missbrauch im Sport leisten und alle engagierten Beteiligten dabei unterstützen, ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen. Schließlich soll diese Organisation nicht nur Betroffenen und weiteren Beteiligten als unabhängige Anlaufstelle, sondern auch den Sportorganisationen als helfende Hand dienen. Darüber hinaus plädieren wir für eine Nationale Strategie gegen Gewalt und Missbrauch, die sich neben der Schaffung des Zentrums, beispielsweise auch mit der Stärkung interner und externer Strukturen auf lokaler Ebene auseinandersetzt.
Anregungen für ein Unabhängiges Zentrum für Safe Sport – Athleten Deutschland (Februar 2021)
Stellungnahme: Interpersonale Gewalt im Sport – Öffentliche Anhörung Sportausschuss (Mai 2021)
Zwischenstand nach einem Jahr Einsatz für Safe Sport (Oktober 2021)
Analyse der Machbarkeitsstudie des BMI zu einem unabhängigen Zentrum für Safe Sport (Februar 2022)
Wie in anderen Branchen bietet die Digitalisierung auch im Spitzensport Chancen und Risiken.
Diese haben wir in unserer Stellungnahme für den Sportausschuss im Deutschen Bundestag beleuchtet.
Auch während der COVID-19 Pandemie können sich unsere Mitglieder unserer Unterstützung sicher sein. In öffentlichen Stellungnahmen und im Sportausschuss des Bundestags haben wir uns mehrfach zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Sportler*innen geäußert und Prinzipien für die Wiederaufnahme von Wettbewerben definiert.
Den Prozess rund um die Anbahnung und Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele begleiten wir intensiv und setzen uns dafür, dass die Bedingungen in Tokio so sicher wie möglich sein werden. Für Fragen und Sorgen rund um die Spiele haben wir außerdem die Tokio Helpline eingerichtet.
Positionspapier: Sicherheit und Fürsorgepflicht (März 2021)
Position zur Wiederaufnahme des Wettkampfbetriebs (Mai 2020)
Athleten Deutschland steht für sauberen Sport. Dafür unterwerfen sich unsere Mitglieder strikten Kontrollen und gestehen Eingriffe in ihre Privatsphäre zu. Die Effektivität des Doping-Kontrollsystem aber steht auf dem Prüfstand – nicht erst seit den jüngsten Skandalen. Wir plädieren für eine ganzheitliche Anti-Doping-Reform, die Prävention, Verhältnismäßigkeit und die Mitbestimmung der Athlet*innen ins Zentrum rückt. Dazu gehört auch eine Neuordnung der WADA, die mehr Transparenz, Unabhängigkeit und Teilhabe zulässt.
Pressemitteilung: Athletengruppen fordern WADA-Reform (Juli 2020)
Das Sportsystem ist überwiegend nicht dazu in der Lage, effektiv gegen Missstände und Integritätsrisiken vorzugehen. Ein Paradigmenwechsel ist deshalb unerlässlich. Athleten Deutschland fordert eine Gewaltenteilung und die Prüfung einer nationalen Integritätsagentur.
Stellungnahme: Anlauf gegen Gewalt | Safe Sport Menschenrechte | Integrität
Die Regel 50.2 der Olympischen Charta verbietet den Athlet*innen jegliche Form der Meinungsäußerung im Rahmen der Olympischen Spiele. Die allermeisten Sportverbände auf der Welt, auch der DOSB und seine Spitzenverbände, erkennen die Charta an – und damit auch dieses Verbot. Wir dagegen finden: Athlet*innen sollten sich jederzeit zu den Werten einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft bekennen können. Mit einer Arbeitsgruppe haben wir in 2020 eine ausführliche Positionierung dazu erarbeitet.
Pressemitteilung: Reaktion auf die Empfehlungen zur Anpassung der Regel 50 (April 2021)
Position zur Meinungsfreiheit Von Athlet*innen (September 2020)
Im November 2020 führten wir qualitative Interviews und Fokusgruppen mit 26 Athletinnen aus 21 verschiedenen Sportarten sowie mit drei Expertinnen durch. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Mehrheit der Befragten unterschiedlichste Formen von Diskriminierung von Spitzensportlerinnen auf zahlreichen Ebenen sehen und die Dringlichkeit von entsprechendem Handlungsbedarf hoch ist. Die Ergebnisse legen nahe, dass der deutsche Sport von einer Gleichstellung, definiert als gleiche Verwirklichungschancen für Frauen und Männer, noch weit entfernt ist. Basierend auf diesen Ergebnissen und weiterführenden Recherchen hat Athleten Deutschland entschieden, sich für Veränderungen in den folgenden Bereichen einzusetzen:
- Safe Sport
- Medienpräsenz und geschlechtergerechte Darstellung
- Vereinbarkeit von Familienplanung und Spitzensport
- Geschlechtsspezifisches Training und (sport-)medizinische Betreuung
Rassismus darf im Spitzensport wie in der Gesellschaft keinen Platz haben. Athleten Deutschland setzt sich dafür ein, dass Verbände u.a. folgende Schritte zur Bekämpfung von Rassismus einleiten:
- Öffentliches Bekenntnis gegen Rassismus;
- Sensibilisierungsmaßnahmen im Rahmen von Lehrgängen und der Trainer*innenausbildung;
- Einführung von klaren Verfahrensweisen und Sanktionspraktiken bei rassistischen Vorfällen, einschließlich Hinweise für die Weiterleitung an entsprechende Beratungs- oder Mediationsstellen;
- Einführung und Umsetzung von Leitlinien zum Umgang mit rassistischen Kommentaren und anderweitiger Hassrede in den sozialen Netzwerken („community management“).
Deine Grenze zählt –
Wir sind für dich da.
Anlauf gegen Gewalt ist deine unabhängige Anlaufstelle, wenn du körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt im Spitzensport erlebst oder erlebt hast. Wir hören dir zu und begleiten dich – anonym und vertraulich.