Gewalt und Missbrauch, Pressemitteilung, Schutz

Weiterer Meilenstein: Safe Sport e.V. startet unabhängige Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport

Berlin, 11. Juli 2023. Bundesministerin Nancy Faeser eröffnet heute die Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport des Safe Sport e.V. Die Ansprechstelle bietet Betroffenen aus dem Breiten- und Leistungssport auf verschiedenen Wegen psychologische und/oder juristische Erstberatung an. Nach einer Terminvereinbarung kann eine Beratung vor Ort oder per Videokonferenz in Anspruch genommen werden. Die Anlaufstelle ist telefonisch unter 0800 11 222 00 oder via E-Mail unter beratung@ansprechstelle-safe-sport.de erreichbar. Weitere Informationen sind über die Website unter www.ansprechstelle-safe-sport.de verfügbar.

Maximilian Klein, Direktor für Sportpolitik: „Wir gratulieren dem Vorstand und der Geschäftsstelle des Safe Sport e.V. herzlich zur Eröffnung der Ansprechstelle und danken allen Beteiligten für die intensiven Aufbauarbeiten in den letzten Wochen und Monaten. Nun steht insbesondere auch Ratsuchenden und Betroffenen aus dem Breitensport ein unabhängiges und spezialisiertes Beratungsangebot zur Verfügung.

Die Eröffnung der Anlaufstelle reiht sich in zahlreiche Meilensteine in den letzten Jahren ein, um für einen besseren Schutz im und beim Sport zu sorgen. Als nächstes steht nun der Aufbau des unabhängigen Zentrums für Safe Sport an, das deutlich weitergehende Kompetenzen haben soll. Wir sind Bundesministerin Faeser, ihren Mitarbeitenden sowie den Ländervertreterinnen und -vertretern ausgesprochen dankbar, dass sie dem Schutz vor Gewalt und der Einhaltung der Menschenrechte im Sport derart hohe Priorität einräumen.“

Athleten Deutschland hatte bereits im Mai 2022 die unabhängige Anlauf- und Beratungsstelle Anlauf gegen Gewalt für Kaderathlet*innen in Betrieb genommen, um auf die unmittelbaren Handlungsbedarfe zu reagieren. Anlauf gegen Gewalt bietet rechtliche und psychotherapeutische Erstberatung sowie eine längerfristige Fallbegleitung an. Das Angebot verzeichnete im ersten Jahr über 150 Anfragen ratsuchender Personen und steht weiterhin allen betroffenen Kaderathlet*innen zur Verfügung. Wir sind optimistisch, dass sinnvolle Formen und Schnittstellen der Zusammenarbeit zwischen Anlauf gegen Gewalt und der heute eröffneten Anlaufstelle von Bund und Ländern gefunden werden.

Nach der Eröffnung der Ansprechstelle muss nun der weitere Aufbau des Zentrums für Safe Sport vorangetrieben werden. Hierzu findet parallel ein vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) geführter Stakeholderprozess seit Dezember 2022 statt. Das Zentrum für Safe Sport soll deutlich weitreichendere Aufgaben in den Bereichen Prävention, Intervention und Aufarbeitung abdecken. Als unabhängige Vertretung einer Betroffenengruppe bringt sich Athleten Deutschland tatkräftig und konstruktiv in den laufenden Prozess ein, um die Rechte von Betroffenen durchzusetzen und die bestehenden Struktur- und Systemdefizite zu überwinden. Der Aufbau eines Zentrums für Safe Sport wurde nach einem Impulspapier von Athleten Deutschland im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert.